Sibille Buschert > Achtsamkeit

Achtsamkeit

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist beschrieben als Fähigkeit im gegenwärtigen Augenblick mit allen Sinnen wach und bewusst zu sein, also zu wissen, was wir erleben, während wir es erleben. Dabei wird eine innere Haltung von Offenheit und grundsätzlicher Akzeptanz kultiviert.

Achtsamkeit ist nichts Neues!

Die Achtsamkeitspraxis hat ihre Wurzeln in der zweieinhalbtausend Jahre alten buddhistischen Geistesschulung und ist dort eine grundlegende Übung. Aber auch in westlichen, christlichen Traditionen wie der Kontemplation kennen wir Achtsamkeitsübungen. In der Tradition beinhaltet Achtsamkeit (die Schulung der Geistesklarheit) auch immer die Entfaltung von Mitgefühl, Herzenswärme und Weisheit (Metta).

„Meditieren oder Achtsam sein sind weder etwas Mystisches noch etwas Ungewöhnliches. Die Essenz der Schulung des Geistes in der Achtsamkeit ist einfach in jedem Augenblick zu wissen, was man tut. Wach, entspannt, präsent.“

Jon Kabat-Zinn

Die Übung der Achtsamkeit ist die Meditation.

Wenn wir uns in Achtsamkeit üben, lernen wir, die Signale unseres Körpers bewusster wahrzunehmen, unsere Gefühle feiner zu entschlüsseln und unsere Denkweisen zu erkennen. Die Fähigkeit, geistig zu entspannen und die Fähigkeit, uns zu konzentrieren bedingen sich in der Übung gegenseitig.
Wir wenden uns bewusst den eigenen Wahrnehmungen und Empfindungen zu und beobachten, wie sie entstehen, wie sie sich verändern und wieder vergehen. Achtsam sind Sie beispielsweise jetzt, in diesem Augenblick, wenn Sie sich bewusst machen, wie Sie gerade diesen Text lesen und dabei atmen – Vorgänge, die wir üblicherweise routiniert und automatisch absolvieren, denen wir keine Beachtung schenken.
Auf diesem Weg kommen wir einerseits tiefer in Kontakt mit unseren Erfahrungen und gewinnen gleichzeitig einen Freiraum, uns bewusst zu diesen Erfahrungen zu verhalten.

Achtsamkeit führt uns zur Einsicht in das, was ist, und hilft uns, uns nicht darin zu verstricken oder in den Kampf zu geraten.
Mit zunehmender Übung wird es möglich, eine klare, wache und freundliche Haltung zu entfalten, die dem Leben Wärme gibt und uns eine tiefere Einsicht ermöglicht.

gegenwart

Achtsamkeit kann man lernen und trainieren.

Sie hilft, eigene Wahrnehmungs- , Denk-und Reaktionsmuster anzuerkennen und Schritt für Schritt auch zu verändern, wenn sie sich ungut auf unser seelisches Gleichgewicht auswirken. Achtsamkeit ist die beobachtende Kraft in uns, das offene und nicht-wertende Gewahrsein all dessen, was gerade da ist, was in uns und um uns herum vor sich geht, sei es angenehm oder unangenehm.

Die Praxis der Achtsamkeit als Geistesschulung setzt kein religiöses Bekenntnis voraus. Die vertiefte Praxis mag allerdings hinführen zu Fragen nach Sinn und Grund, nach gelebter Ethik, Verbindung und den einem sinnvollen, verantwortungsvollen Umgang mit der Welt.

„Es ist einfach nur Aufmerksamkeit, durch die wir das Singen eines Vogels 
wirklich hören, die großartige Schönheit eines Herbstblattes wirklich sehen,
 das Herz eines anderen Menschen berühren und berührt werden."

Jack Kornfield

Achtsamkeit mit MBSR

Wenn Sie Achtsamkeit üben und erlernen möchten, bietet sich die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR) an. Dies ist ein Programm zur Stressbewältigung durch gezielte Lenkung von Aufmerksamkeit und durch Entwicklung, Einübung und Stabilisierung erweiterter Achtsamkeit.

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